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Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Die „beste Gesundheitsversorgung für alle“ muss Rahmenbedingungen für Ärzteschaft verbessern
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Die „beste Gesundheitsversorgung für alle“ muss Rahmenbedingungen für Ärzteschaft verbessern
Haninger-Vacariu: „Der Einsatz von professionell aufgesetzten digitalen Prozessen könnte mehr Zeit für Patientinnen und Patienten bringen“
Die Kurie angestellte Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien begrüßt die Pläne der Stadt, Wien zur Gesundheitsmetropole auszubauen. Dabei ist es wichtig, dass wir als Standesvertretung in die Projekte eingebunden werden, damit die Verbesserungen für die Spitalsärztinnen und -ärzte und für Patientinnen und Patienten tatsächlich wirksam werden. Das betrifft neben notwendiger Infrastruktur samt Equipment auch den Bereich der Ausbildung. Zur Sicherung der Gesundheitsversorgung benötigt es zusätzliche Ärztinnen und Ärzte im angestellten Bereich um Lücken im System zu schließen.
Endlich sollen langjährige Forderungen der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien umgesetzt werden. Eine davon ist die Modernisierung der Infrastruktur, die im Zuge des Spitalskonzepts 2030 angegangen wird. „Wesentlich für den Erfolg wird sein, dass die Verbesserungen auch tatsächlich im Alltag der Spitalsärztinnen und -ärzte ankommen. Hier geht es nicht um Luxusprobleme, in den Wiener Spitälern entspricht die Basisausstattung oftmals Substandard, wie etwa Schimmel im Sanitärbereich und der Zustand der Dienstzimmer. Ein funktionierendes WLAN für die Visiten und die dazu gehörende Hardware müssen angepasst werden, um Abläufe zu optimieren, mit dem Ziel ausreichend Zeit zur Versorgung der Patientinnen und Patienten zu schaffen“, sagt Natalja Haninger-Vacariu, Vizepräsidentin der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Kurienobfrau angestellte Ärzte. Neben dieser Standardversorgung besteht auch Nachholbedarf im Bereich der Digitalisierung. „Der Einsatz von professionell aufgesetzten digitalen Prozessen könnte die Ärztinnen und Ärzte wesentlich entlasten, was ihnen wiederum mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten geben würde. Raum für Verbesserungen gibt es bei vielen Bereichen. Auch beim Datenaustausch zwischen den Häusern, selbst innerhalb des WIGEV, sowie mit dem Niedergelassenen-Bereich gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf“, so Natalja Haninger-Vacariu.
Einen zweiten Schwerpunkt legt die Stadt Wien auf die Ausbildung, was Vizepräsidentin Haninger-Vacariu prinzipiell begrüßt. Dieses Thema betrifft allerdings nicht nur den Pflegebereich. Auch für die Ärztinnen und Ärzte müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, um eine hochwertige Ausbildung zu gewährleisten, denn sie ist Voraussetzung für die beste medizinische Versorgung unserer Patienten und Patientinnen. Ein Karrierepfad für Turnusärztinnen und -ärzte im WIGEV würde Planbarkeit schaffen. Ein adäquates Betreuungsverhältnis von 1:1 sowie zeitliche Freistellungen für ausbildungsgestaltende Fachärztinnen und -ärzte sind weitere Punkte, um die Qualität der Ausbildung an unseren Wiener Spitälern zu heben. Gleichzeitig müssen Jungmedizinerinnen und -mediziner die nötige Zeit zum Erlernen der notwendigen Fertigkeiten bekommen, indem das Ausmaß an nicht-ärztlichen Tätigkeiten auf ihrem Weg zur Fachärztin bzw. zum Facharzt reduziert wird. „Eine hochqualitative Ausbildung attraktiviert die Wiener Spitäler als Arbeitgeber und bildet einen wichtigen Anreiz für Jungmedizinerinnen und -mediziner. Die Ärztinnen und Ärzte, die wir heute ausbilden, sind die Ausbildner von morgen. Daher muss einer drohenden Personalflucht aktiv entgegengewirkt werden, um die Ausbildung auch fortan zu gewährleisten“, betont Natalja Haninger-Vacariu. Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien steht mit ihrer Expertise zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Wien als Partner bereit.