Ärztekammer Wien begrüßt Fortschritte im Lorenz-Böhler-Krankenhaus
Ärztekammerpräsident Steinhart: "Man werde die Entwicklungen aber weiterhin genau beobachten."
Drei Monate nach der Teilschließung des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses kann demnächst Medienberichten zufolge wieder tagesklinisch am Standort Brigittenau operiert werden. Für Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart ist das eine gute Nachricht: „Die unfallchirurgische Versorgung in Wien ist auf das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus angewiesen. Umso erfreulicher ist es, dass nach dem anfänglichen Chaos zumindest wieder in kleinerem Umfang operiert werden kann. Wichtig ist auch, dass der Brandschutz nun in Ordnung gebracht wurde." Man werde die Entwicklungen aber weiterhin genau beobachten, so Steinhart weiter.
Die Vizepräsidentin und Kurienobfrau angestellte Ärzte, Natalja Haninger-Vacariu, betont: „Der Druck vonseiten des Betriebsrates, der Wiener Ärztekammer und vielen anderen hat gewirkt, andernfalls hätte es das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus in Zukunft vielleicht gar nicht mehr gegeben. Laut den neuesten Meldungen sieht die schrittweise Rückkehr nach Brigittenau besser aus als erwartet. Ab nächster Woche können Operationen an acht Patientinnen und Patienten pro Tag durchgeführt werden - das klingt wenig, ist aber eine spürbare Verbesserung der aktuellen unfallchirurgischen Versorgung Wiens. Dennoch gibt es in Bezug auf die Unfallversorgung in Wien noch viel zu tun. Aufgrund der steigenden Bevölkerungsdichte müssen wir den ambulanten Bereich in den Spitälern stärken. Für die adäquate Versorgung unserer Unfallpatienten braucht es eine entsprechend geeignete Infrastruktur sowie ausreichend Personal sowohl im Ambulanzbereich als auch auf den Stationen der Wiener Spitäler. Für den Ernstfall im Sinne einer Katastrophe, Krise oder Pandemie braucht es zusätzlich übergeordnete Konzepte und Personalressourcen."
Der Fachgruppen-Vizeobmann für Unfallchirurgie in der Ärztekammer für Wien, Heinz Brenner, ist angesichts der teilweisen Wiederaufnahme des Betriebs erleichtert. „Jetzt können die fatalen Fehler beim Brandschutz keine Ausrede mehr sein. So etwas darf nie wieder vorkommen. Wir Böhlerianer sind deshalb froh, dass wir wieder zurückkehren können. Das nächste Ziel, der Vollbetrieb mit der geplanten Containerstation, muss jetzt rasch erreicht werden. Der Betriebsrat ist weiterhin hier in intensiven Gesprächen mit der AUVA-Führung."
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