Ärztekammer Wien zu Antibiotika-Studie: Flächendeckende Schnelltests in den Ordinationen können rasch Abhilfe schaffen

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Ärztekammer Wien zu Antibiotika-Studie: Flächendeckende Schnelltests in den Ordinationen können rasch Abhilfe schaffen

Beim Symposium „Health Economics“ waren sich Experten einig, dass Reformen beim Gesundheitssystem dringend notwendig seien

Laut einer aktuellen Studie der University of Washington könnten bis zum Jahr 2050 weltweit mehr als 39 Millionen Menschen an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen sterben, bei weiteren 169 Millionen Todesfällen könnten solche Erreger zumindest eine Rolle spielen. Eine entscheidende Ursache für die Zunahme von Resistenzen sei der übermäßige Einsatz von Antibiotika. Um gegenzusteuern, fordert die Ärztekammer für Wien die Etablierung der Diagnostik: „Antibiotika zeigen bei bakteriellen, nicht aber bei viralen Infektionen Wirkung. Durch den flächendeckenden Einsatz von sogenannten CRP-Schnelltests in den Ordinationen können bakterielle Erkrankungen verlässlich vorab erkannt und damit eine wirkungsvolle Antibiotikatherapie gezielt eingeleitet werden. Gleichzeitig kann im Falle einer viralen Infektion eine Antibiotika-Behandlung ausgeschlossen und unmittelbar mit einer adäquaten Therapie begonnen werden. Leider ist der Einsatz von CRP-Schnelltests in den Ordinationen durch die Krankenkasse stark limitiert. Im Sinne der Patientensicherheit und um die Antibiotika-Engpässe einzudämmen, fordern wir eine sofortige Aufhebung dieser Limitierungen. Um die Bevölkerung im Infektionsherbst bestmöglich zu versorgen, wäre diese Maßnahme ein erster wichtiger Schritt. Auch Testungen auf Influenza oder RSV werden noch immer nicht von der Krankenkasse getragen, was untragbar ist. Seit Monaten weisen wir die ÖGK auf diese Missstände hin. Es ist höchste Zeit endlich zu handeln, denn die Infektionen werden rapide in die Höhe gehen, da sich das Leben wieder in die Innenräume verlagert. Leider weigert sich die Gesundheitskasse weiterhin, mit uns an den Verhandlungstisch zu treten“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Wien.