Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien fordert eine Ausweitung des kostenlosen Impfprogramms
Standesvertretung begrüßt RSV-Prophylaxe für Neugeborene
„Deutschland hat es vorgemacht und bietet schon länger die prophylaktische Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) auf Kassenkosten für Säuglinge an. Es wurde mehr als Zeit, dass Neugeborene in Österreich jetzt auch bald vor diesem Virus geschützt werden können. Der Gesundheitsminister ist damit endlich unserer Forderung zur bestmöglichen Versorgung der Kleinsten nachgekommen. Wir hoffen, dass die bestellte Menge auch ausreichend ist. In Zukunft muss das Beschaffungsmanagement professionell umgesetzt werden und eine rechtzeitige Bestellung der vom Nationalen Impfgremium empfohlenen Impfungen erfolgen“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.
Auch Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien sowie Obfrau der Kurie niedergelassener Ärzte, freut sich über die nachträgliche Beschaffung der RSV-Immunisierung für Säuglinge, fordert aber dringend eine Ausweitung des Gratis-Impfprogramms. „In einem ersten Schritt muss die Gesundheitspolitik die Vierfachimpfung Pertussis, Diphtherie, Tetanus, Polio sowie die RSV-Impfung für Schwangere kostenlos anbieten. Für die ältere Bevölkerung und die Risikopatienten brauchen wir die Gratis-Impfungen gegen Pneumokokken, Herpes Zoster und RSV“, betont Kamaleyan-Schmied. Insgesamt müsse das Ziel sein, dass alle vom nationalen Impfgremium (NIG) empfohlene Impfungen automatisch in das kostenlose Impfprogramm aufgenommen werden. „Die Finanzierung darf nicht zum Spielball der Ministerien werden“, sagt Kamaleyan-Schmied.
Zudem bedarf das bestehende kostenlose Impfprogramm für Kinder einer Modernisierung. „Es muss gewährleistet sein, dass der Impfstoff in den Ordinationen vorhanden ist und den Patientinnen und Patienten im Sinne eines One-Stop-Konzepts ohne unnötige Bürokratie angeboten werden kann“, betont Kamaleyan-Schmied. Gleichzeitig ruft Kamaleyan-Schmied die Bevölkerung auf, die Impfmöglichkeit bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Anspruch zu nehmen. „Lassen Sie sich von der Vertrauensärztin beziehungsweise vom Vertrauensarzt in den Ordinationen unkompliziert beraten und impfen“, so die Vizepräsidentin abschließend.
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