Nach Kritik: Ärztekammer Wien begrüßt Ankaufpläne für RSV-Immunisierung

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Nach Kritik: Ärztekammer Wien begrüßt Ankaufpläne für RSV-Immunisierung
 

Forderung nach RSV-Prophylaxe auf Kassenleistung für Säuglinge und kostenlose Impfung für Schwangere

Nach dem Fiasko um die verschlafene Beschaffung eines wichtigen prophylaktischen Medikaments gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), begrüßt die Ärztekammer für Wien die von der „Presse“ exklusiv veröffentlichten Ankaufpläne des Gesundheitsministeriums.

„Wir Ärztinnen und Ärzte warnen seit Langem, dass Österreich auf den Herbst einmal mehr nicht ausreichend vorbereitet ist, doch die Bestellung wurde zunächst verschlafen. Nach monatelanger Untätigkeit scheint der Gesundheitsminister unseren Weckruf gehört zu haben“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien. Nun müsse die Bestellung ehestmöglich umgesetzt werden.

Bei der Bekämpfung von RSV besteht in Österreich grundsätzlich großer Aufholbedarf. „Hierzulande haben aktuell nur Säuglinge mit hohem Risiko für RSV-Erkrankungen, wie Frühgeborene oder Kinder mit einem angeborenen Herzfehler, Zugang zur kostenlosen, passiven Immunisierung. Wir fordern, dass die RSV-Prophylaxe auf Kassenkosten für Säuglinge generell kommt, wie es bereits in Deutschland der Fall ist“, betont die Vizepräsidentin.

Weiters stehe in Österreich bereits ein wirksamer Impfstoff für Schwangere zur Verfügung, der endlich kostenlos angeboten werden müsse. „Mit der kostenlosen Impfung für werdende Mütter sowie der Prophylaxe für Säuglinge während der empfohlenen Zeiträume, stünden uns wirksame und sichere Möglichkeiten zur Verfügung, um das Leid unserer Jüngsten entscheidend zu verringern.“

Zur Unterbrechung von Infektionsketten, vor allem im Herbst, würden zudem gratis Testungen helfen. „Da wir im Herbst mit einer massiven Infektionswelle rechnen müssen, sollten nicht nur Schnelltests für RSV, Covid und Grippe, sondern auch die Abstrichleistung für Keuchhusten den Patientinnen und Patienten gratis in den Ordinationen angeboten werden können, damit gleich aus einer Hand Diagnostik und Therapie zeitnah durchgeführt werden kann“, so Kamaleyan-Schmied.