An: alle angestellten Ärzt*innen in Wien | |
Von: Kurie angestellte Ärzte |
Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!
Die medial verlautbarte Ankündigung von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, wonach ein Nebenbeschäftigungsverbot für Spitalsärzt*innen eingeführt werden soll, ist absolut inakzeptabel und nicht nachvollziehbar. Auf dem Rücken der Wiener*innen Showpolitik zu betreiben, ist ein arbeitnehmerfeindlicher Ansatz. In einer Presseaussendung haben wir dies bereits zum Ausdruck gebracht.
Die Kurie angestellte Ärzte wehrt sich deutlich gegen eine Beschneidung der Erwerbsfreiheit von Spitalsärzt*innen. Derlei Verbotspolitik ist nicht die Lösung der Probleme, sondern wird die Personalflucht aus den Spitälern zusätzlich anheizen. Das nimmt auch unseren Patient*innen Möglichkeiten und Rechte – und das in einer Situation der Mehrbelastung vieler Kolleg*innen, etwa in den zusammengelegten HNO-Abteilungen. Was es braucht, sind bessere Arbeitsbedingungen und Anreize.
Eine Strategie oder Idee seitens des Stadtrates, wie die Patientenversorgung verbessert werden kann, ist nicht erkennbar. Es bleibt zudem unklar, wie Patient*innen an Ärzt*innen kommen können, die im Bereich der Niederlassung nicht im Kassensystem abgebildet sind. Die Folge ist eine schlechte Versorgung der Bevölkerung, weil beispielsweise die Strahlentherapie nur mehr im Krankenhaus erreicht werden kann. Das hat mit einer Spitalsentlastung nichts zu tun und erreicht genau das Gegenteil.
Wir stehen selbstverständlich für Verhandlungen mit dem Ziel besserer Arbeitsbedingungen zur Verfügung, aber nicht für Verbotspolitik.
Mit kollegialen Grüßen
Natalja Haninger-Vacariu
Vizepräsidentin
Obfrau der Kurie angestellte Ärzte
Johannes Steinhart
Präsident
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